Vom Samsung Galaxy S2 oder S3 auf das S4 upgraden? Oder die Frage: „Was brauche ich?“

Vom Samsung Galaxy S2 auf das S3 umsteigen oder doch auf das S4 warten? Was lohnt sich? Dieser Frage soll hier kurz nachgegangen werden. Ich selbst bin neulich in der Situation gewesen mir ein neues Smartphone leisten zu können. Eigentlich war ich mit meinem Galaxy S2 sehr zufrieden, aber nach gut 2 Jahren wurde es mal Zeit für etwas Neues. Die Frage war: Soll es das S3 sein, oder soll ich die Generation überspringen und auf das S4 warten, das mit Features noch vollgepumpter ist als das S3?

Das S2 ist nach wie vor ein klasse Smartphone. Gutes Display, Dual-Core, dünn, trotzdem robust und gut in der Hand liegend. Und mit Android 4.1.2 wurde es auch noch versorgt. Aber die Zeit geht ja trotzdem weiter.

Meine Wahl fiel schlussendlich auf das S3 und nicht auf das neue S4, obwohl ich die Zeit bis zum Marktstart noch hätte überbrücken können. Aber die rationale Frage „was brauche ich eigentlich?“ sollte den Ausschlag geben. Das S4 kostet in der Vorbestellung derzeit über 200€ mehr als das S3. Ist es das wert? Und wenn ich ein S3 habe, braucht ich dann das S4?

Spitzenkräfte im Vergleich

Sehen wir uns die Vorteile des S4 gegenüber dem S3 einmal an. Der Arbeitsspeicher ist mit 2 GB doppelt so groß. Der Quadcore-Prozessor ist mit 1,6 GHz noch einmal 200 MHz schneller als der des S3. Halt, moment. War das S4 nicht ursprünglich als Achtkerner mit 1,9 GHz angekündigt worden? Ja, und es wird auch so ausgeliefert. Allerdings leider nicht bei uns, da Samsung ein Problem damit hat, genug Achtkerner aufzutreiben, so dass der deutsche Markt mit dem Vierkerner vorlieb nehmen muss – zumindest vorerst.

Auch böte das S4 ein mit 4,99 statt 4,8 Zoll noch größeres Display als das S3 und die Auflösung von 1080 x 1920 Pixeln Full-HD ist gegenüber der HD-Auflösung von 720 x 1280 Pixeln noch schärfer. Es folgen ein paar kleinere Details wie das neue Gorilla Glas 3 statt 2 oder der neuen Kamera mit einer Auflösung von 13 Megapixeln anstelle von 8.

Braucht man das? Diese Frage muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Nach etwa 2 Wochen mit dem S3 kann ich im Nachhinein sagen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich hatte schon Bedenken, dass das S3 zu groß wäre. Immerhin ist das Display 1,3 Zoll größer als das meines S2. Aber in der Praxis stellte es sich für mich als ideale Größe heraus. Ein noch größeres Display wäre für mich endgültig nicht mehr mit einer Hand zu bedienen.

Auch die Auflösung des Bildschirms ist wunderbar und gestochen scharf. Die Vorteile von HD gegenüber den 480 x 800 Pixeln des S2 sind schon stark spürbar, was Schärfe und Platz für Icons etc. angeht. Aber was will ich mehr als ein gestochen scharfes Bild? Full-HD wäre natürlich eine schöne Sache und noch einmal schärfer, aber bei dieser Bildschirmgröße halte ich es doch eher für übertrieben, da man beim alltäglichen Benutzen sicher keinen großen Unterschied sehen dürfte. Klar bieten mehr Pixel auch mehr Platz für Symbole, Widgets und so weiter. Aber ab einer bestimmten Größe würden sie dann doch optisch zu klein werden, so dass man keinen aktiven Nutzen aus der Anzahl an Pixeln ziehen kann.

Die Kamera konnte mir auch nicht als Killerfeature dienen. Die 8 Megapixel des S2 und S3 reichen für gut aufgelöste Bilder und Full-HD-Videoaufnahmen. Bei all dem Megapixelwahn darf auch nicht vergessen werden, dass es sich trotz allem um eine Handykamera handelt und eine hohe Pixelzahl nicht unbedingt für ein besseres Bild stehen muss.

Das soll bitte nicht als Pamphlet gegen das S4 verstanden werden. Das S4 ist ein absolutes Top-Smartphone und jeder Technikfreak wird damit seine helle Freude haben, da eigentlich alles verbaut ist, was man aktuell in so einem „kleinen“ Gerät verbauen kann. Dass Android 5.0 für das S4 erscheinen wird ist auch schon lange bestätigt. Aber Samsung hat 5.0 auch bereits für das S3 angekündigt, so dass die „veraltete“ Version auch nicht als Argument gegen den Umstieg aufs S3 dienen kann.

„Also was tun?“, sprach Zeus.

Ein Upgrade vom S2 ist lohnenswert. Die Auflösung, das größere Display und der Quad-Core machen sich in der Praxis schon bemerkbar. Videos sehen toll aus und die Bedienung geht endlich super flüssig von der Hand. Im Gegensatz zum S2 hatte ich keine Ruckler mehr, weder mit Touchwiz, noch mit dem von mir favorisierten alternativen Launcher „ADW Launcher Ex“. Das Display ist reaktionsfreudiger und auch im Softwarebereich hat sich einiges getan.

Mittlerweile sind für mich in vielen Bereichen alternative Apps überflüssig geworden, beispielsweise der MP3-Player, der mir zuverlässig die passende Musik zu meiner gewählten Stimmung spielt. Ein tolles Feature ist auch, dass das Smartphone merkt, wenn ich es ansehe und den Bildschirm so lange nicht abschaltet. Das ist natürlich super praktisch wenn man etwas liest oder in ein Rätsel vertieft ist und dadurch nicht mehr dauernd auf den Bildschirm packen muss, damit er nicht schwarz wird.

Ich wollte mich ja kurz fassen. Letzten Endes bleibt es natürlich jedem selbst überlassen zu wissen, was er braucht. Meiner Meinung nach fehlt dem S4 das absolute Killer-Feature oder der ultimative Vorteil gegenüber dem S3. Ein Wechsel vom S3 zum S4 wäre wohl nur für Enthusiasten interessant.

Vom Galaxy S2 ausgehend sieht es schon wieder anders aus. Wer den Aufpreis nicht scheut, erhält mit dem Samsung Galaxy S4 ein Smartphone, welches noch leistungsstärker ist als das S3, dieses aber nicht so in den Schatten stellt wie es mit dem S3 gegenüber dem S2 geschehen ist.