Ideenfindung, Kreativitätsforschung: Wie sich Kreativität fördern lässt.

Wie kreativ seid ihr? Hattet ihr heute schon eine gute Idee? Wie fördert ihr eure Kreativität? Fragen über Fragen. Es gibt zahlreiche Studien die sich mit diesem Thema beschäftigen, nur lasst uns das ganze Mal etwas zusammenfassen.
Unser Einfallsreichtum ist unsere beste Waffe, nur was ist wenn es mit dem Denken einfach nicht richtig klappen will? Keine Sorge, denn damit steht ihr nicht alleine da.

Laut einer Studie des Stuttgarter Unternehmens IQudo sind nur 6,4% der Deutschen am Arbeitsplatz wirklich kreativ. Insgesamt haben 93,6% der insgesamt 500 befragten Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren ihre besten Ideen nicht am Arbeitsplatz.
Aber wie kommt das? Gerade was den Arbeitsplatz angeht müssen doch die Ideen nur so fließen oder nicht? Nein!

Viele sind einfach total gestresst, lassen sich ablenken, sind mit dem Arbeitsklima nicht zufrieden und/oder ihre Kreativität wird von der Geschäftsführung gar unterdrückt oder erst gar nicht gefordert.

Wo entstehen also die besten Ideen und warum ist der Einfallsreichtum am Arbeitsplatz so gering?
Laut den Teilnehmern der Studie ist man Zuhause eher kreativ als im Büro. Beispielweise unter der Dusche oder im Bad (13,5%) oder im Bett bzw. auf der Couch (12,1%) sowie auf dem WC (9,9%). Auch in Sachen Bewegung werden scheinbar die grauen Zellen angeregt, denn beim Joggen (7,1%), beim Spazieren gehen (6,7%) oder beim Sport generell (5%) sowie beim Fahrrad fahren (3,6%) sollen die Ideen nur so fließen, zumindestens sagen das die Umfrageergebnisse.

Tatsächlich sind es aber nur 6,4% der Interviewten die am Arbeitsplatz wirklich zu brauchbaren Ideen kommen. Warum ist das aber so? Wieso lässt die Ideenfindung auf der Arbeit so extrem nach? Ist die Arbeit also wirklich ein kreatives Tiefdruckgebiet? Insgesamt gaben 36,4% an, dass der Grund dafür Stress ist, dicht gefolgt von Ablenkung durch die Kollegen oder den Chef (23,5%). Außerdem ergab die Umfrage, dass erstaunliche 14,2% der Teilnehmer angaben, dass ihre Kreativität unerwünscht sei und Ideenfindung Chefsache ist. Als weiterer Grund wurde angegeben, dass die Arbeit schlichtweg keinen Spaß mehr machen würde und des wegen der Einfallsreichtum rapide absank.

Entsteht Mangelnde Kreativität durch die Unternehmensführung?
Viele Kreativforscher sind mittlerweile der Meinung, dass Mitarbeiter das Gefühl brauchen, dass ihr Arbeitgeber Einfallsreichtum fordert und fördert – so werden auch sie kreativer. Bekannte und erfolgreiche Werbeagenturen sowie innovative Unternehmen setzen schon lange auf eine stimmige Unternehmenskultur um die Kreativität der Mitarbeiter zu fördern. Viele Führungskräfte vernachlässigen also eine der wichtigsten Eigenschaften ihrer Mitarbeiter: Nämlich die Kreativität. Dabei kann man genau diese mit dem richtigen Führungsstil und dem passenden Arbeitsumfeld- und Klima gezielt fördern.

Weitere Informationen zur Studie: Kreativität geschieht nicht am Arbeitsplatz.

Auch viele Kreativitätsforscher beschäftigen sich mit der Ideenfindung. In der WIWO erschien ein sehr lesenswertes Interview mit dem Kreativitätsforscher Prof. Halm-Hadulla, seines Zeichens Professor für Psychotherapeutische Medizin an der Universität Heidelberg und Buchautor der Bücher „Kreativität – Konzept und Lebensstil“ sowie „Leidenschaft – Goethes Weg zur Kreativität“.

Ein kleiner Auszug aus dem Interview:

wiwo.de: Herr Holm-Hadulla, wann sind Sie besonders kreativ?

Holm-Hadulla: Das hängt von der Phase des kreativen Prozesses ab: Ideen, die mir wahrscheinlich im Schlaf kamen, kann ich am besten in den frühen Morgenstunden bei einer Tasse Tee ausarbeiten.

Egal wo Sie sind?

Wenn man nur eine ungefähre Ahnung hat, aber noch nicht weiß, worauf es hinausläuft, hilft ein Blick aus dem Fenster, die Betrachtung der Wolkenformationen oder des grauen Himmels. Wenn ich mehr Zeit habe, ist Spazierengehen oder Schwimmen das Beste.

Was tun Sie, wenn Ihnen so gar nichts einfallen will?

Die Gedanken schweifen lassen. Die Kreativitätsforschung weiß inzwischen: Im so genannten nicht-fokussierten Denken sind die assoziativen Hirnareale am aktivsten. Vereinfacht gesagt: Lassen Sie keinen Stress entstehen und sich nicht durch überflüssige Aktivitäten ablenken. Sie müssen die kreative Langeweile ertragen.

Noch ein paar Linktipps:

Wie gelangt man also zu mehr Kreativität? Diese Frage stellen sich bestimmt viele Menschen. Viele von euch haben da sicherlich so ihre Tricks, z.B. ein längerer Spaziergang, eine Reise, Schokolade oder etwas Sport zwischendurch. Nur gibt es irgendwelche Richtlinien an die man sich halten kann? Nicht wirklich. Aber es gibt gewisse Methoden um die Kreativität zu fördern, dazu gehört unter anderem Brainstorming, Clustering, Mindmap sowie viele mehr. Um genau diese Methoden dreht sich alles in dem Artikel »Besser Denken: Zehn Wege zu mehr Kreativität«.

Außerdem habe ich noch einen weiteren sehr Interessanten Artikel gefunden der sich mit dem Einfallsreichtum und dessen Förderung befasst, kurz gesagt »Kreativität: Wie sich Einfallsreichtum fördern lässt«.

Diese Kreativitätsflaute macht sich scheinbar auch in der Werbebranche bemerkbar. KNSK-Kreativgeschäftsführer Detmar Karpinski zeichnet ein düsteres Bild: Er vermisst zurzeit kreative Werbekampagnen. Genau zu diesem Thema führte W&V ein Interview mit dem Geschäftsführer, wirklich sehr interessant: »Kein Markt für Kreativität«.