Wie entstehen eigentlich Doubletten? Haben einfach viele Gestalter die gleiche Idee und da kann es schon mal vorkommen das eine Doublette entsteht?
Bei so vielen kreativen Köpfen ist es quasi vorprogrammiert, dass man auf den gleichen Nenner kommt, da es ja auch nicht unendliche geometrische Formen gibt und viele Designer ebenso mit Designbüchern bzw. Vorlagen arbeiten wie z.B. „Logo Design Love: Kultverdächtige Markenidentitäten gestalten oder Logo Design Now 02„.
Wie kann man sich also davor wappnen das man nicht selbst ins Fettnäpfchen tritt? Ganz einfach.
Man sollte sich dessen bewusst sein, dass die Recherchetätigkeit ebenso wichtig ist, wie beispielweise ein Lektorat. Vor und während jeder Entwurfsphase sollte man also ersteinmal mit der Recherche beginnen, am besten Branchenübergreifend, um mögliche Doubletten zu vermeiden.
Wie wichtig eben genau diese Recherche ist, beweist uns der aktuelle Vorfall zwischen der renommierten Internationalen Agentur Jung von Matt und dem Darmstädter Energieversorger HSE. Die Agentur wurde beauftragt das neue Erscheinungsbild des Energieversorgers zu kreieren, was dabei rauskam ist eine 1A Logodoublette.
Das Logo der Hennigsdorfer Stahl Engineering GmbH kommt dem finalen Entwurf von JvM sehr nahe, sodass man sich fragen muss wie so ein Fauxpas gerade solch einer bekannten Internationalen Agentur passieren kann.
Sucht man bei der Google Bildsuche nach „HSE Logo“ findet man das Logo der Hennigsdorfer Firma direkt auf der ersten Seite, also fragt man sich umso mehr wie es zu solch einen fatalen Fehltritt kommen kann.
(Links das Logo der Hennigsdorfer Stahl Engineering GmbH und rechts das von dem Darmstädter Energieversorger HSE.)Für 400.000 Euro kann man sicherlich mehr erwarten als nur eine nahezu identisches Logo eines anderen Unternehmens. Die Agentur JvM trug die Konsequenzen und bot der HSE-AG an, auf die Hälfte des Honorars zu verzichten, also um genau 200.000 €.
„Ein reiner Zufall, der niemandem so unangenehm ist wie der Agentur selbst“, so Weirich, Sprecher von der HSE AG aus Darmstadt. Dennoch heißt es weiter „Wir werden die Zusammenarbeit mit der Agentur einstellen, sehen das schon als Schönheitsfehler“.
Weiteren Informationen zu diesem Debakel findet ihr auf echo-online.de.